„Elly und Ingo“- Ein Theaterstück gegen Rechtsextremismus, für Toleranz und Menschenrechte am BSZ Neumarkt (2)

Mehr als 100 Schüler der Berufsschule waren tief beeindruckt

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Zwei Menschen, Elly und Ingo erfahren bereits in jungen Jahren brutale häusliche Gewalt, d.h. sie haben ähnlich schlechte Startbedingungen. Sie schlagen jedoch völlig gegensätzliche Lebenswege ein, bleiben aber auf tragische Weise ihrem Schicksal verbunden.

Elly, das ist die reale Figur Elly Maldaque, wollte in ihrem Beruf als Lehrerin in den Anfängen der Nazizeit voller Idealismus ihre Schüler nach dem Motto „Ein Mensch will gut sein“ zu selbstbestimmten, mitfühlenden Menschen erziehen. Aufgrund ihrer freidenkerischen Ideen, wurde ihr, nach Denunziation durch „Hakenkreuzler“, fristlos gekündigt. Kurz Zeit später verwies die Stadt sie in eine Nervenheilanstalt, wo sie nach wenigen Tagen unter ungeklärten Umständen verstarb.

Ingo, der Skinhead steht beispielhaft für die heutige rechte Szene. Die Figur ist zwar fiktiv, wurde jedoch vom Regisseur durch eingehende Recherchen und Interviews mit Skinheads sehr realitätsnah herausgearbeitet. Das Elternhaus, in welchem Schläge und Gefühlskälte auf der Tagesordnung stehen, macht aus ihm einen brutalen Schläger. Im Kreis von Gleichgesinnten findet er eine neue Heimat und lebt in lautstarken Aggressionen gegen Schwächere eigene Hilflosigkeit und Erfahrungen mit Gewalt aus.

„Wir sind die garstigen Kinder und kennen keine Liebe“

Kaum zu glauben, dass sich trotz der vielen Gegensätze eine bedeutende Parallele zu Elly findet. Auch sie leidet unter der Autorität des Vaters und fühlt sich in ihrer Welt unterdrückt. Aber sie zieht völlig andere Konsequenzen aus dem Erlebten. Sie bricht aus der Gewaltspirale aus und setzt sich über die Grenzen ihrer Welt hinweg und wird zu einem freidenkenden Geist. Ihre Botschaft lautet: „Liebe zu allen Menschen ist der Weisheit letzter Schluss. Dann kommt sie ums Leben, bleibt aber als moralische Siegerin zurück. Ingo hingegen zerbricht letztlich an seiner Verzweiflung.

Das Theaterstück kommt bewusst mit einfachsten Mitteln aus, als Requisite genügen lediglich zwei Stühle. Allein mit ihrer Stimme, Mimik und Gestik gelang es den beiden großartigen Schauspielern, die Schüler, in ihren Bann zu ziehen und für das schwierige und vielschichtige Thema Rechtsextremismus zu sensibilisieren.

Ein herzlicher Dank gilt all unseren Sponsoren, insbesondere der Petra-Kelly-Stiftung. Ohne all die großzügigen Sponsoren wäre dieses Projekt nicht finanzierbar.

Carolin Dinauer  (Projektverantwortliche)

Vielen Dank an unsere Sponsoren:

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